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    Diese Seite wird erstellt mit freundlicher Genehmigung der tageszeitung
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    Klimabilanz der taz

    Zukunft heißt Ökokratie

    NEUE ÖKOBÜCHER Hermann Scheers Vermächtnis ist "Der EnergEthische Imperativ". Andere Autoren setzen auf "Ökokratie", individuelle Klimakultur und praktische Anleitungen

     

    VON PETER UNFRIED

     

    "EnergEthisch" ist ein Begriff, den man beim ersten Lesen für ein mäßiges Wortspiel halten muss. "Der EnergEthische Imperativ": Geht's nicht eine Nummer kleiner?

    Selbstverständlich ging es bei Hermann Scheer nie eine Nummer kleiner. Als designierter Superminister hatte er vor zwei Jahren in Hessen die Energiewende bis zum letzten Blockheizkraftwerk beschrieben. Als SPD-Bundestagsabgeordneter pflegte er in furiosen Wahlkampfreden Wind und Sonne als sozialdemokratische Energiequellen einzugemeinden. Und in seinem neuesten und nun leider letzten Buch hat er sein großes Arbeits- und Lebensthema Energiewende - gegen die derzeitige Verkürzung auf Energieökonomie - in seinem globalhumanistischen Kontext herausgearbeitet und auf dieser Grundlage die laufenden Debatten aus seiner Sicht auf Stand gebracht. Es war als Zwischenbericht gedacht von einem Rastlosen, der das Geschriebene umsetzen wollte. An diesem Montag wollte er es in München vorstellen: Nach seinem überraschenden Tod steht es plötzlich als eine Art Vermächtnis da.

    Für Scheer ist die Energiewende von den fossil-atomaren zu den erneuerbaren viel mehr als ein technologischer oder politischer Prozess oder eine bloße Notwendigkeit angesichts zu Ende gehender fossiler Brennstoffe und der Erderwärmung. Scheer definiert die Entwicklung der Gesellschaften hin zu hundert Prozent Erneuerbaren als ethische Wende. Erneuerbare Energien, argumentiert er, erweitern die individuelle Freiheit und den Gemeinnutzen und sie befriedigen die ökonomischen Interessen der Menschheit, ohne dass sie dafür mit gesellschaftlichen und ökologischen Schäden bezahlen müsste. Sie haben dadurch einen "überlegenen gesellschaftlichen Wert". Zentrale Zukunftsentscheidung ist für ihn die Lösung des Systemkonflikts zwischen dem neuen und dem konventionellen Energiesystem, auf dessen Wohlergehen die derzeitige Politik immer noch weitgehend ausgerichtet ist. Der angebliche Konsens in Politik und Gesellschaft über den Wechsel sei ein Scheinkonsens. Generell werde der Wechsel nicht im Konsens zu vollziehen sein, da die Energiekonzerne klare Verlierer dieses "umfassendsten wirtschaftlichen Strukturwandels seit Beginn des Industriezeitalters" sein werden. Es heißt demnach: Entweder - oder.

    Die ethisch-energetische Wende kommt indes nicht allein durch andere Ordnungspolitik, sondern erwächst "aus der Multiplizierung vielfältig motivierter Akteure", also aus der Konsumgesellschaft politisch handelnder Bürger, aus Wirtschaft und aus Politik. Je dezentraler und je mehr wahrhaft unabhängige Akteure, desto schneller, desto besser, desto ethischer. Es geht um Regionalnetze. Gigantische Projekte wie Desertec und sogenannte Supergrids, also neue Übertragungsleitungen, sind für ihn "pseudoprogressiv" und letztlich Bremsen. Die Aufgabe der Politik ist es, so sieht es Scheer, durch eine Systementscheidung den Energiewechsel zu beschleunigen, den die Gesellschaft bereits vollzieht. "Im Grunde muss die Politik gar nicht so viel tun", sagte Scheer vor ein paar Tagen bei einem Gespräch über sein Buch. "Sie muss den gesellschaftlichen Vorteil in Einzelanreize übersetzen. Dann besorgt die Gesellschaft alles fast von allein." So differenziert in der Beschreibung des Weges, so angemessen groß gedacht im seiner humanistischen Dimension und so fundiert optimistisch wie Hermann Scheer hat noch keiner den Wechsel von Kohle und Atom zu Wind und Sonne beschrieben.

    Immer häufiger wird derweil der Begriff "Ökodiktatur" ins Spiel gebracht. Auf der einen Seite von Populisten, die letztlich vor einer Lösung des Umweltproblems warnen. Auf der anderen Seite als letzter Ausweg. Der Umweltpolitikjournalist Bernhard Pötter, langjähriger taz-Redakteur, sieht das Problem darin, dass es in kapitalistisch wirtschaftenden Demokratien bisher keinen Weg gebe, Wohlstand mit Nachhaltigkeit zu verbinden. Er stellt die Frage "Ausweg Ökodikatur?" - um sie dann schleunigst wieder zu verwerfen. Pötter glaubt daran, dass es eine demokratische Mehrheit brauche (sonst gibt es Aufstand und letztlich eine Antiökodiktatur).

    Abgesehen von humanistischen und demokratischen Prinzipien, fehle es einer Ökodiktatur schlicht an Innovationskraft. Er setzt die "Ökokratie" entgegen. Das ist nicht autoritäre Ordnungspolitik, sondern "die Anerkennung und Umsetzung von Grenzen in unserem politisch-wirtschaftlichen System zur Erhaltung der Lebensgrundlagen" durch eine gesellschaftliche Mehrheit. Ökokratie fordere Beschränkung, um die Freiheit zu erhalten. Das klingt womöglich pastoral, ist aber dafür in der Sache richtig. Pötters Essay demonstriert - wie auch Gerd Rosenkranz' Büchlein über die "Mythen der Atomkraft" - die Qualität der neuen oekom-Reihe "quergedacht": Man wird in einer Stunde Lebens- und Lesezeit kompetent auf Stand gebracht. Ökonomischer geht es nicht.

    Eine entwickelte Klimakultur der Gesellschaft, also individuelles politisches und konsumistisches Agieren anhand von ökologischen Leitlinien findet Pötter ganz nett, aber er traut ihr nichts zu. Grund sind die Erfahrungen aus dem "links-aufgeklärten Ökomilieu". Dort sei parallel zum politischen Bewusstsein und zum schlechten Gewissen auch der Ressourcenverbrauch stets weiter gewachsen. Die Gegenposition nimmt der Dokumentarfilmer und Schauspieler Hannes Jaenicke ein, für den individuelles Engagement die Grundlage dafür ist, dass gesellschaftliche und politische Bewegung entstehen kann. Motto: Die Energiewende beginnt mit mir. Jaenickes "Wut allein reicht nicht" steht zudem exemplarisch für individuelles und teilgesellschaftliche Misstrauen gegenüber Politik und Parteien.

    Für den Neu-Engagierten hat der taz-Mitarbeiter Lars Klaaßen die Anleitung zur Optimierung des persönlichen oder familiären Konsums geschrieben: was welche Lebensmittel-Qualitätssiegel bedeuten, wie man zu echten Ökostrom-Anbietern wechselt, wie man sein Geld sauber anlegt, welche Dildos zu gepflegtem Ökosex führen und vieles mehr. Die Qualität dieses Buches besteht darin, dass es eine große Menge komplexes Wissen so runterbricht, dass man sofort loslegen kann. Dafür ist auch zu verkraften, dass man als Leser mit "du" angesprochen wird.

    Immer häufiger wird derweil der Begriff "Ökodiktatur" als letzter Ausweg ins Spiel gebracht

    19.10.2010

    Bernhard Pötter: "Ausweg Ökodiktatur". oekom verlag, München 2010, 96 Seiten, 8,95 Euro, ISBN-13: 978-3-86581-219-3

    Gerd Rosenkranz: "Mythen der Atomkraft". Hrsg.: Heinrich-Böll-Stiftung, oekom verlag, München 2010 , Seiten 96, 8,95 Euro, ISBN-13: 978-3-86581-198-1

    Hannes Jaenicke: "Wut allein reicht nicht". Gütersloher Verlagshaus 2010, 240 Seiten, 22,95 Euro, ISBN: 978-3-579-06761-2

    Hermann Scheer: "Der EnergEthische Imperativ". Kunstmann, München 2010, 272 Seiten, 19,90 Euro, ISBN 978-3-88897-683-4

    Lars Klaaßen: "Kauf dir einen Luxusschlitten! Ökotipps für Genießer". Eichborn, Frankfurt 2010, 211 Seiten, 14,95 Euro, ISBN-13: 978-3-8218-6097-8

    20101024